Blue Steel
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12.08.2016 - Sarstedt

Am 12.August 2016 waren wir zu Gast bei der Kulturgemeinschaft Sarstedt.
Beim einzigen Tag in jener Woche an dem es nicht geregnet hat hatte wir alle viel Spaß.

Susan Pickers von der Hildesheimer Allgemeine Zeitung hat einen schönen Bericht über das Konzert geschrieben.

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Vier Männer und ein Hey-Ho

Mit New Country-Musik lässt „Blue Steel" die Puppen tanzen / Schöner Abend bei der Kulturgemeinschaft

VON SUSAN PICKERS

SARSTEDT. Der Hüftschwung von Frontmann „Gene“ hätte John Lee Hocker gefallen.
„Shake it Baby, shake it“ zischt der Sänger von der Bühne herunter, und nichts mehr hält das Publikum auf den Bänken.
“Wildes „Hey-Ho“ schallt aus dem Biergarten hinterm Haus am Junkernhof. „Gene“ geht in die Knie, springt in die Luft, packt die Gitarre fester: Mit rockiger Country-Musik und toller Bühnenshow brennen die vier Vollblutmusiker von „Blue Steel“ ein Feuerwerk ab, das die kühlen Temperaturen unterm Blätterdach schnell vergessen lässt.
Buntkariert und mit Westernhüten geschmückt, haben sich Linedancer aus dem Despetal unters Volk gemischt. Wie rund 100 weitere Gäste lassen auch sie sich von Songs über das Leben auf einsamen Highways und verführerische Frauen wie „Liza Jane“ mitreißen.
„Weder olympische Spiele noch wankelmütiges Wetter“ (so das Mitglied der Kulturgemeinschaft Ronald Dahme bei der Begrüßung) haben die Gäste abgehalten, das Freiluftkonzert am Freitag zu besuchen.


Der Abend steht ganz im Zeichen von New Country, bietet also eine musikalische Spannbreite zwischen „Tequila Sunrise” von den Eagles und Country-Pop a la „Drivin' my life away“ von Eddie Rabbitt.
„Gene“ aus Wolfsburg zählt 51 Lenze, doch im Scheinwerferlicht wirkt der Frontmann deutlich jünger. Stimmlich erinnert der smarte Typ ein wenig an den jungen Elvis- und auch wegen seiner körperbetonten Bühnenshow. Rockabilly ist sein Ding, und „Gene“ lebt und liebt den Stil offenbar leidenschaftlich. Hüften, Knie, Füße, Hände sind pausenlos in Bewegung, ständig angetrieben vom rasanten Tempo, das Schlagzeuger Hartmut Suckut vorgibt.


Im Hintergrund wummert Bassist Erik Schwarz. (Typ Hoss Cartwright aus Bonanza) eher gemütlich vor sich hin. Dirk Hartmann - schmaler Kinnbart, hoher Hut -, ebenfalls als Sänger und Gitarrist im Einsatz, greift zwischendurch zur Mundhamonika und intoniert Melodien wie aus dem ltalo-Westem „Spiel mir das Lied vom Tod“ (Sergio Leone. 1968).

Überhaupt, altes Kino: Der Band-Name „Blue Steel“ geht auf einen Schwarz-Weiß-Film gleichen Titels von 1934 mit John Wayne in der Hauptrolle zurück. Darin besitzt John Carruthers (Wayne) einen sagenumwobenen Colt, der niemals sein Ziel verfehlt.

Mitten ins Schwarze treffen die Musiker, als sie vom Podium heruntersteigen und zwischen den Zuhörern weiterspielen: „Sharp dressed man“ (frei übersetzt etwa „Scharf gekleideter Mann“ von ZZ Top) absolviert der stylishe Dirk Hartmann auf einem Gästetisch. Kollege „Gene“ rockt „Go Johnny Go“, während er mit der Gitarre im Anschlag zwischen den Bankreihen einen Spurt hinlegt. Auch akrobatisch haben die Jungs von „Blue Steel“ einiges zu bieten. Dirk Hartmann trifft die Saiten sogar, wenn er die E-Gitarre zwischen seinen Schulterblättem bedient.


Drei Stunden dauert der Abend insgesamt. Wie stets bei Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft sind Bühne und Tische hübsch geschmückt. Diesmal sind Ingrid Maske und Brigitte Dahme zuständig für die Dekorationen. Die Nachbarinnen haben ihre guten Beziehungen zum Heiseder Reiterhof Blume genutzt und Sattel, Zaumzeug, alte Lederstiefel und einen Strohbailen als Bühnendeko ergattert. Auf den Tischen drapieren sie neben Blumengestecken und Spitzpaprika Erdnüsse, Exportschlager aus den USA. Ein in jeder Hinsicht runder Abend.

Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung